Foto: © Regionalmanagement Murau Murtal)

Viele Patient:innen, direkte Dankbarkeit, offene Stellen, hohe Lebensqualität – der Landarzt/die Landärztin in Murau Murtal erlebt wieder einen Aufschwung. Diesen Prozess beschleunigt ein starkes Projekt namens „LandarztZUKUNFT“, das vom Regionalmanagement bereits 2021 initiiert und dieses Jahr weitergeführt wurde. So erkennen Jungmediziner:innen wieder vermehrt die Vorteile eines erfüllenden (Berufs-)Lebens außerhalb der Großstadt. Damit wir dem Hausarzt-Mangel wirkungsvoll entgegensteuern.

Versorgung in ländlich geprägten Regionen sichern
„Wir vermitteln im Zuge des Projekts LandarztZUKUNFT sowie auch im Rahmen einer Kampagne vor allem den Medizinstudent:innen, dass sie in unserer Region gebraucht werden und hier tolle Arbeitsbedingungen vorfinden“, fasst die Vorsitzende der Region Murau Murtal und Landtagspräsidentin Manuela Khom zusammen: „Wir setzen dabei auf Bewusstseinsbildung in Verbindung mit konkreter Praxis, indem wir Studierenden durch kostenlose Unterkünfte und weitere Aktivitäten entgegenkommen.“

Als Arzt/Ärztin dort arbeiten, wo andere Urlaub machen
Die stellvertretende Vorsitzende und Zweite Landtagspräsidentin Gabriele Kolar unterstreicht: „Wir sprechen junge Menschen an, die ihre Zukunft in einer nachhaltig agierenden wie naturnahen Region sehen. Die Attraktivierung des Berufsbildes des Landarztes ist ein vordringliches Ziel, um durchgehende medizinische Betreuung zu gewährleisten.“ Der hohe Bedarf macht die Praxis auf dem Land im Unterschied zum Überangebot in der Stadt auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiver.

 Zurück in die Heimat und über Lebensqualität staunen
Manuela Khom kennt selbst viele Schicksale von „Auswanderern“, die nach einigen Jahren in der „Fremde“ gerne wieder zurückkommen: „Im Studium gewöhnt man sich an viele Angebote, die es in Städten gibt. Allerdings verliert man dann oft aus den Augen, dass nach dem Studium und einigen Anfangsjahren oft die Familienplanung bereits beginnt, das Bewusstsein für die eigenen Wurzeln erwacht und urbane Ballungsgebiete auch viele Nachteile in Sachen Lebensqualität besitzen.“ Das Pendeln zwischen Stadt und Familie bzw. Freunden in der „Heimat“ erweist sich meist zusätzlich als schwierig, zumal man gleich alle guten Dinge an einem Ort verbinden und genießen könnte.

Guter Standort für medizinische Karrieren
Gabriele Kolar erwartet sich von dem Projekt große Signalwirkung: „Wir wollen niemanden vorschreiben, wo jemand seinen Lebensmittelpunkt setzt, sondern möchten einfach anregen, es sich gut zu überlegen. Denn die Vorteile einer Landarzt-Karriere sind offensichtlich, wenn man ein medizinischer Allrounder bzw. eine medizinische Allrounderin ist, der/die eine bunte, abwechslungsreiche Tätigkeit mit viel direktem Kontakt schätzt und in einer der schönsten Regionen Österreichs leben will.

Den Studierenden wird unter anderem ein gemeinschaftliches E-Auto vom Zeltweger Autohaus Sapper samt E-Tankstellenkarte, welche durch eine Kooperation von den Stadtwerken Judenburg gesponsert worden ist und mit der die Studierenden an vielen regionalen E-Tankstellen gratis tanken können, zur Verfügung gestellt.

Universitäre Lehrordinationen in der Region Murau Murtal
Von den aktuell 8 universitären Lehrordinationen in der Region Murau Murtal hatten sich folgende Lehrordinationen bereit erklärt, Studierende zu nehmen: Dr. Nashat Kirbaa aus Spielberg und Dr. Gudrun Uran aus Judenburg.

Dr.med.univ. Ulrike Spary-Kainz, Senior Lecturer an der Medizinischen Universität Graz, konstatiert hierzu: „Im klinisch-praktischen Jahr ist der allgemeinmedizinische Praktikumsteil in den universitären Lehrordinationen die einzige Möglichkeit, den niedergelassenen ärztlichen Bereich kennenzulernen. Gerade im ländlichen Raum ist dieser Bereich medizinisch besonders interessant und vielfältig. Und deshalb ist es uns so wichtig, das Projekt LandarztZUKUNFT weiterzuführen und eventuell sogar auszubauen.“
www.starkes-murau-murtal.at